Das Bobath- Konzept

 

Das Konzept wurde von dem englischen Ärztepaar Berta (Physiotherapeutin) und Karl Bobath (Neurologe und Psychiater) in London entwickelt. Es basiert auf der normalen neurophysiologischen Grundlage und wurde stets weiterentwickelt. Es ist kein starres, festes Konzept, sondern ein Offenes und zeichnet sich durch eine stets wachsende ganzheitliche Sicht aus.

Das Ehepaar Bobath hat gelehrt, dass ein Kind am effektivsten lernt, wenn es seine Bewegungen, sein Verhalten, sein Verstehen und seine Wahrnehmung in seinen normalen Alltag integriert und in sinnvollen Handlungen nutzt.

Kinder profitieren von einem ganzheitlich orientiertem Angebot, da sie einerseits gern lernen, was ihnen Freude macht und gern ihre Neugier wecken lassen. Die Sinne des Kindes werden angeregt, sowie Haltung und Bewegung sicherer, variationsreicher und differenzierter.

Ziel der Therapie ist immer die größtmögliche Selbststeuerung und Selbständigkeit des Kindes. Die Herausforderung, ein Kind dazu zu bewegen, etwas zu tun, was es noch nicht gut kann oder nicht mag, erfordert vom Therapeuten neben der fachlichen Kompetenz auch großes Einfühlungsvermögen.

Als Therapeutin habe ich das Ziel, beim Kind zu bewirken, dass es von sich aus Veränderungen anstrebt und aus eigener Motivation heraus kommunikativ und handlungsbereit wird.

Besonders wichtig ist es mir, die Kinder zu beobachten und zu erfahren, was das Kind gut kann und nicht nur, was es noch nicht kann.

Diese fähigkeitsorientierte Sichtweise erleichtert mir die Kommunikation zum Kind. Oft zeigt das Kind in der offeneren Atmosphäre Dinge, die wir ihm nicht zugetraut hätten, und es ist leichter bereit, neue, ungewohnte Haltungen und Bewegungen zuzulassen.

Kinder lieben es in der Regel, bis an die Grenzen ihrer körperlichen und geistigen Möglichkeiten gebracht zu werden, wenn Glücksgefühle und Erfolge sie dabei begleiten. Anstrengung wird von ihnen dann gar nicht als negativ empfunden, weil die damit verbundene Tonusregulation als wohlige Erschöpfung erlebt wird.

Grundsätzlich wird in der Krankengymnastik nach Bobath die Eigeninitiative aufgegriffen und verstärkt und ggf. variiert. Die Ideen des Kindes werden therapeutisch verändert, wenn es z.B. seine Handlung ausschließlich nur zu seinem Zwecke verfolgt, nicht beenden kann oder wenn seine Zielsetzung nicht mit der des Therapeuten übereinstimmt. In diesem Fall werden Lösungswege, Regeln und Kompromisse gefunden.

Entscheidend für sensomotorische Lernprozesse sind das Interesse und die Aufmerksamkeit des Kindes. Je näher die Therapie an Alltagshandlungen angesiedelt ist, desto eher „trifft“ sie die Kinder mit ihren Interessen und unterstützt damit ihre sozial-emotionale und kognitive Entwicklung. Es gilt, die Kinder im„ Jetzt“ zu sehen. So fühlen sie sich ernst genommen und werden motiviert, mitzumachen.

 

Ich arbeite in der Therapie mit Kindern / Säuglingen aus Erfahrung, fachlicher Kompetenz und Überzeugung heraus im Bobath – Konzept.